Aufruf zum Camp 2019: Rheinmetall – das Geschäft mit dem Tod
Aktionstage 1. bis 9. September 2019 in Unterlüß:* Camp mit Workshops
* Blockadeaktion am Freitag, den 6. September
* Demonstration am Samstag, den 7. September
https://rheinmetallentwaffnen.noblogs.org/
Rheinmetall als Deutschlands größter Rüstungskonzern ist aktiver Motor in einem zerstörerischen Räderwerk von Ausbeutung, Krieg und Abschottung.
Dieses Geschäft mit dem Tod wollen wir sichtbar machen und stören.
Rheinmetall Unterlüß:
Das Geschäft mit Krieg und Abschottung
Als Produktions- und Erprobungsstätte für Panzer, Waffen und Munition des Rheinmetall-Konzerns ist Unterlüß ein guter Kristallisationspunkt, um antimilitaristisch zusammenzukommen: der Ort ist Teil einer ungeheuren Ballung an militärischen Anlagen. Für die Vorbereitung zweier Weltkriege diente die Lüneburger Heide dazu, die materiellen Voraussetzungen zu schaffen. Und bis heute wird diese Tradition der Kriegsvorbereitung fortgesetzt.
Rheinmetall ist der größte deutsche Rüstungskonzern. Die Hauptabsatzmärkte sind neben den NATO-Armeen logischerweise Spannungs-, Krisen- und Kriegsgebiete wie die Region Naher und Mittlerer Osten sowie Nordafrika.
Die deutschen Rüstungskonzerne sind zuletzt unter Druck gekommen, weil eine deutliche Mehrheit in der Bevölkerung Exporte in Krisengebiete ablehnt. Rheinmetall umgeht deshalb deutsche Rüstungsexportrichtlinien mit Munitionsproduktionsstätten in Südafrika und Italien. Die Bundesregierung will jetzt Beschränkungen im Export mit dem „Argument“ europäischer Rüstungszusammenarbeit aus dem Weg räumen.
(Aktuelle Entwicklung in Italien)
Beispiel 1:
Vor den Augen der Weltöffentlichkeit wurden deutsche Leopard-Panzer bei dem völkerrechtswidrigen Angriff der Türkei auf die Region Afrin in Nordsyrien im Januar 2018 eingesetzt. (Kanone und Munition für den Leopard kommen aus dem Hause Rheinmetall.) Jederzeit müssen die Menschen in Rojava, der Demokratischen Föderation Nordsyrien, einem de facto autonomen Gebiet seitdem mit einem weiteren kriegerischen Übergriff der Türkei rechnen. Dabei ist auch der hoffnungsvolle Aufbau einer basisdemokratischen, ökologischen und geschlechterbefreiten Gesellschaft in Gefahr.
Aber Rheinmetall liefert dabei nicht nur das Material, um Kriege zu führen.
Beispiel 2:
Ein neues Geschäftsfeld hat sich für Rheinmetall zuletzt durch das europäische Grenzregime eröffnet. Die Abschottung Europas wird weit in die afrikanischen Staaten hinein verlagert. Rheinmetall liefert dafür Schützenpanzer z.B. nach Jordanien oder Algerien. Und das Unternehmen stellt auch Objektschutzanlagen her, Sensorsysteme zur Überwachung, Bodenradar oder Flugobjekte.
Immer so weiter?
Mit unserem Camp vom 1. bis 9. September 2019 sind wir mitten in der Ortschaft – umgeben von Menschen, in deren Familien seit Generationen Verbindungen zum großen Arbeitgeber Rheinmetall bestehen. Wir begegnen ihnen und uns untereinander mit fragender Haltung: Wollen wir wirklich so weiterleben?
Das herrschende Wirtschaftssystem verheißt für die einen (sehr viel) mehr, für die anderen weniger Wohlstand. Das ist sicherlich verlockend. Ausgeblendet bleibt dabei, dass dieser ‚Reichtum‘ auf Raub und Ausbeutung weltweit beruht und ein „weiter so“ unsere Zukunft kaputt macht.
Zählt nicht etwas anderes viel mehr: ein Leben ohne Ausgrenzung und Konkurrenz, ohne Angst um den Arbeitsplatz, ohne Hunger, Elend und Gewalt, ein Leben in Sicherheit, in einem solidarischen Miteinander? Für alle Menschen – überall auf der Erde!
Zusammen campen
Für eine ganz andere Welt, in der Rüstung, Krieg und Abschottung nicht nötig sind.
„Seid unbequem, seid Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt!“ mahnt uns der Dichter Günter Eich. Wir hoffen auf viele Menschen, die mit uns diskutieren, demonstrieren und blockieren. Das Camp wird ein Ort für diesen bewährten Dreiklang sein.
So vielfältig die Strömungen in emanzipatorischen Bewegungen sind, so vielfältig sind auch die individuellen Sichtweisen auf Krieg und Militär. In Anbetracht dessen wollen wir die Gemeinsamkeit des Widerstands weiterentwickeln und dabei unsere Unterschiede debattieren und respektieren.
Wir suchen Gespräche auf Augenhöhe mit allen, die das Gleiche antreibt: die Abneigung gegen die zerstörerischen Verhältnisse weltweit.
Gemeinsam wollen und können wir etwas verändern!
- Keine Milliarden für Aufrüstung und Krieg
- Bekämpfung der Fluchtursachen, nicht der Geflüchteten.
- Schluss mit der Produktion und dem Handel von Waffen, Munition und Rüstung!
Rheinmetall entwaffnen Camp 2019, Krieg beginnt hier, War starts here, Unterlüß Rheinmetall
Bündnis Rheinmetall entwaffnen
Weitere Informationen findet ihr unter: https://rheinmetallentwaffnen.noblogs.org/camp/