Datum: | 6. August 2020 |
Zeit: | 20 Uhr |
Gedenken an Hiroshima und Nagasaki
Donnerstag, 6. August 2020, 20 UhrHiroshima-Ufer in Kassel an der Fulda, neben der Kreuzhacke
Auf das Basteln von Lichterketten muss coronabedingt verzichtet werden.
Es sprechen:
Kerstin Saric (Ortsbeirat Süd)
Bertram Hilgen (Ex-OB in Kassel)
Musik:
Jörg Götzfried und Dylan`s Dream
Der Aufruf:
Am 6. August 1945 warf ein US-Kampfbomber über Hiroshima die erste Atombombe ab.
Nur drei Tage später, am 9. August, folgte der Abwurf einer Plutoniumbombe auf Nagasaki.
In Hiroshima waren in einem Umkreis von einem halben Kilometer 90% der Menschen sofort tot. Es folgten eine ungeheure Druckwelle und Feuerstürme mit 250 km/h, mit Bodentemperaturen von 1000° C. Bereits nach 4 Monaten waren an den unmittelbaren
Folgen in Hiroshima 136.000 und in Nagasaki 64.000 Menschen gestorben.
Und das Leiden und Sterben ging und geht weiter.....
Haben die Menschen aus der Atombombenkatastrophe gelernt?
Nein!
Die neun Atomwaffenstaaten, an der Spitze die USA und Russland, verfügen weiterhin über rund 14.000 Nuklearwaffen, von denen etwa 4100 einsatzbereit sind. Die Verpflichtung zur Abrüstung, die sich aus dem Atomwaffensperrvertrag ergibt, haben die Atomwaffenstaaten nicht erfüllt. Anstatt abzurüsten werden die Atomwaffen modernisiert.
Ja!
Am 8. Juli 1996 hat der Internationale Gerichtshof festgestellt, dass die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen völkerrechtswidrig sind.
Am 26. März 2010 beschloss der Bundestag mit großer Mehrheit, sich für den Abzug der in Büchel/Eifel verbliebenen Atombomben einzusetzen.
Nein!
Dieser Beschluss wurde bis heute von keiner Bundesregierung umgesetzt. Im Gegenteil: Die Modernisierung der US-Atombomben in Büchel wird von der Bundesregierung mit erheblichen finanziellen Mitteln unterstützt. Und die Verteidigungsministerin treibt den Kauf von neuen Kampfflugzeugen F 18 voran. Diese sollen die Tornado- Kampfflugzeuge als Atombomber ersetzen.
Ja!
Am 7. Juli 2017 beschlossen 122 der 193 UN-Mitgliedsstaaten einen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen. Auch eine große Mehrheit der Bevölkerung will dieses Verbot.
Nein !
Die Bundesregierung lehnte die Teilnahme an den Verhandlungen zum Verbot von Atomwaffen ebenso ab wie die Atomwaffenstaaten und die meisten Nato-Länder.
Ja!
Die Stadtverordnetenversammlung Kassel beschloss am 20. Mai 2019, den ICAN-Städteappell zu unterstützen. Dieser Appell verfolgt das Ziel, den Druck auf die Bundesregierung zu erhöhen, damit diese den UN-Vertrag zum Atomwaffenverbot unterschreibt.
Nochmal Nein!
Durch die Kündigung des INF-Vertrages vorrangig durch die USA und danach durch Russland droht ein neues atomares Wettrüsten und damit ist ein wesentliches Sicherheitselement für Europa zerstört.
Im nächsten Jahr (Februar 2021) läuft das Abkommen zur atomaren Abrüstung (START) zwischen Russland und den USA aus. Im Juni begannen Verhandlungen, um dieses zu verlängern. Sie wurden ohne Ergebnis vertagt.
Nochmal Ja!
Wir werden uns weiter einsetzen: Für den Abzug der Atombomben in Büchel/Eifel, für das Verbot von Atombomben, für Abrüstungsverträge, für eine Welt ohne Atomwaffen.
Kasseler Friedensforum, Rolf Wekeck, Juli 2020
Anmerkung: Fett gedruckt sind die neuesten Entwicklungen.Bilder: