E-Mail-Verteiler
Hier können Sie sich in unseren E-Mail-Verteiler eintragen

Termine

Verhandlungen sind alternativlos

Leserbrief zum Artikel "Ukraine-Krieg und Ostermärsche - Kaum zu ertragende Scheuklappen" (HNA, 13. April 2022)
  
Kaum zu ertragende Scheuklappen haben alle diejenigen, die keine zivilen Konfliktlösungen in Erwägung ziehen, die Krieg als Mittel der Politik nicht ausschließen und der Meinung sind: „Die Vermeidung weiterer Eskalationen ist nur noch durch verstärkte und koordinierte Lieferung von schweren Waffen seitens des Westens an die Ukraine möglich.“ Dem widerspricht nicht nur die Kasseler Friedensbewegung, sondern auch der ehemalige militärpolitische Berater von Altkanzlerin Angela Merkel, Brigadegeneral a.D. Erich Vad, der sich explizit gegen die Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine ausspricht.

Waffenlieferungen verlängern den Krieg und führen zu neuen Eskalationen. Je länger der Krieg dauert, desto mehr Opfer wird es folglich geben und desto größer wird die Gefahr seiner Ausweitung. Das wichtigste Anliegen der Friedensbewegung ist, dass der Krieg in der Ukraine möglichst schnell beendet wird. Hierfür sind Verhandlungen alternativlos. Das weiß auch Brigadegeneral Vad: „Wir müssen den laufenden Krieg zwischen Russland und der Ukraine vom Ende her denken. Wenn wir den Dritten Weltkrieg nicht wollen, müssen wir früher oder später aus dieser militärischen Eskalationslogik raus und Verhandlungen aufnehmen."

Dem Frieden eine Chance zu geben, kann nicht bedeuten, den Gegner militärisch niederzuringen, sondern muss gegenseitige Zugeständnisse aller Konfliktparteien beinhalten und natürlich ist es richtig, hierfür auch die Vorgeschichte des Krieges zu berücksichtigen.

Der Kasseler Ostermarschaufruf spricht sich konsequent gegen jeden Krieg aus, fordert die sofortige Einstellung der russischen Kampfhandlungen, den Stopp von Waffenlieferungen und ein Ende der Aufrüstung. Wer Frieden will, sollte die Scheuklappen beiseite legen und zum Ostermarsch kommen!

Birgit Malzahn