Militär, Rüstung, Manöver, Krieg: KLIMAKILLER NR. 1
April 2023Flyer zum Weiterverteilen:
Der Klimawandel schreitet noch schneller voran als bislang angenommen. Wir reden über abschmelzende Pole, auftauenden Permafrost, Dürren, Wasserknappheit, Überschwemmungen und Katastrophenstürme. Wir reden über Einsparziele bei Heizung und privatem Verbrauch. // Worüber wir nicht reden sind Einsparoptionen beim Militär.
Krieg und Rüstung heizen das Klima auf wie kein anderer Sektor. Allein das US-Militär emittiert mehr als ganze Länder wie Portugal oder Dänemark. Der Eurofighter der Bundeswehr erzeugt pro Flugstunde einen CO2-Fußabdruck wie ein(e) Bundesbürger(in) in einem ganzen Jahr. 2018 fielen 10.480 Flugstunden an. Es bräuchte 9 Mio. Bäume, um das hierdurch freigesetzte CO2 zu speichern. Der Kampfpanzer Leopard II verbraucht auf 100 km soviel Diesel wie 100 Kleinwagen zusammen. // Alles kein Thema.
Militärübungen verschmutzen auch in Friedenszeiten Gewässer, Böden und Luft, beanspruchen riesige Flächen und erzeugen erhebliche Langzeitschäden. Der Moorbrand auf dem Bundeswehrgelände bei Meppen konnte wochenlang nicht gelöscht werden und erzeugte über 1 Mio. Tonnen CO2. Kriege traumatisieren Menschen, zerstören Leben, verwüsten Lebensräume - langfristig. Oft über Generationen hinweg. Bislang gibt es keine belastbaren Zahlen zu den CO2-Emissionen eines Krieges. Die Zahlen können nur gigantisch sein, wie die aufgeführten Beispiele ahnen lassen. Auch der Wiederaufbau ist ein großer CO2-Emittent. Die Auflistung könnte endlos fortgesetzt werden. // Dennoch wird dies nirgendwo thematisiert.
Alles rund um Militär und Rüstung ist höchst klimaschädigend, wird aber auch in den Berichten des Weltklimarats - hier auf Wunsch der USA und anderer Staaten - komplett ausgespart. Entsprechend wird der Zusammenhang Militär und Klimawandel auch in der Klimabewegung bislang kaum wahrgenommen.
In der medialen Öffentlichkeit ist der CO2-Stiefelabdruck rund um alles Militärische ebenso kein Thema.
Auch die Bundesregierung will keine Debatte über Umweltschäden durch eine exzessive Rüstungsproduktion, durch Militär und Kampfeinsätze, durch Manöver und Luftwaffenübungen.
Im Gegenteil: Militärisches Denken beeinflusst derzeit wie selbstverständlich alle Entscheidungen in einer bedrückenden Einigkeit.
Ausgaben für Militär, Rüstung und Krieg verschlingen Steuergelder in bislang ungekanntem Ausmaß. Weltweit wurden bereits 2020 1,98 Billionen US-Dollar ausgegeben. Für den Klimaschutz müssten jährlich 1,4 Billionen US-Dollar fließen, um das 1,5 Grad-Ziel noch zu halten. Aber international verbindliche Vereinbarungen in dieser Größenordnung sind nicht in Sicht. Der Ukrainekrieg wird von der Nato und den USA vielmehr zum Anlass genommen, die Ausgaben für Rüstung in einem unglaublichen Ausmaß weiter in die Höhe zu treiben. Die Überlegenheit der Nato gegenüber Russland beträgt bereits das 16-fache.
Trotzdem sind über 50 Mrd. Bundeswehretat und 100 Mrd. Sonder“vermögen“ zusätzlich noch lange nicht genug.
Was in Rüstung und Krieg fließt, fehlt im Klimaschutz.
Jedes Weiter-So bei Aufrüstung und Krieg erhöht nicht unsere Sicherheit, vielmehr mit Sicherheit die Gefährdung menschlichen Lebens durch die provozierte Überlastung der Natur. Jede weitere Aufrüstung erhöht zudem die weltweiten Spannungen und birgt somit die Gefahr eines unabsichtlich ausgelösten Großen Krieges. „Experten“ aus Militär und Konfliktforschung, die diese Gefahr öffentlich in Talkshows leugnen, sind keine guten Ratgeber.
Wenn wir den Klimawandel in seiner existentiellen Bedrohung ernst nehmen, müssen wir unseren Kurs in Politik und Lebenspraxis umgehend und grundlegend ändern.
Friedens- und Umweltbewegung müssen gemeinsam Druck ausüben.
Krieg darf nicht länger eine Option der Politik sein!!!
In unserem ureigensten Überlebensinteresse Im Namen unserer Kinder und Enkel Im Namen der Menschheit fordern wir daher
- dass Alles getan wird, um für die Ukraine und andere Kriegsgebiete einen dauerhaften Waffenstillstand und Verhandlungen zu erreichen
- dass alle Waffenlieferungen eingestellt und die Sanktionen zurückgefahren werden für einen Ausstieg aus der Eskalationsspirale
Es braucht ehrliche Angebote und Kompromissbereitschaft
Es braucht Verhandlungen über gegenseitige Sicherheitsgarantien
Es braucht eine weltweite Absage an Krieg als Mittel der Politik
Es braucht einen Aufrüstungsstopp und Verhandlungen über substantielle Abrüstung
Es braucht nicht zuletzt die Vision und die Arbeit an einer neuen friedlichen Weltordnung
Was nach dem 2. Weltkrieg und in den 8o-ger Jahren möglich war, sollte auch heute nicht für unmöglich erklärt werden.
Die Menschheit hat auf diesem Planeten nur eine Überlebens-Chance, wenn Wir Alle Umdenken. Und beherzt Handeln.
Wenn Wir unsere Feindbilder abbauen, statt sie weiter zu zementieren.
Eine friedliche Welt ist möglich. Tun wir unseren Teil dazu.
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